Wien (pts012/16.06.2017/10:35) – Die Sicherheit von Arzneimitteln steht im Mittelpunkt der diesjährigen Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer. Von Pharmakovigilanz über Medikationsmanagement bis zu Medikamentenfälschungen wird das Thema „Arzneimittelsicherheit“ in zahlreichen Fachvorträgen rundum beleuchtet und diskutiert. Der Apothekerkongress in Pörtschach ist eine der wichtigsten Fortbildungsveranstaltungen der Branche, jährlich nehmen rund 350 Apothekerinnen und Apothekern aus ganz Österreich daran teil.
Für hohe Arzneimittelsicherheit spielen mehrere Faktoren eng zusammen: Neben einer hochwertigen Produktqualität, strengen Zulassungsverfahren und seriösen Bezugsquellen für Medikamente sind die Beratung zur korrekten Einnahme und ein fachkundiges Medikationsmanagement Garanten dafür, dass sich die Patientinnen und Patienten darauf verlassen können, dass Arzneimittel sicher sind. „Wir Apothekerinnen und Apotheker erfüllen in unserer täglichen Arbeit eine zentrale Funktion, damit in Österreich eine hohe Arzneimittelsicherheit gegeben ist. Aufgabe der Apotheken ist es, die Abgabe von Medikamenten durch eine kompetente Beratung zur richtigen Einnahme, zu Wirkungen und möglichen unerwünschten Wirkungen zu begleiten“, erklärt Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, die Rolle der Apotheken.
Medikationsmanagement – erweiterte Beratung zur Arzneimitteleinnahme
Als Arzneimittelspezialisten können die Apothekerinnen und Apotheker mit dem Angebot des Medikationsmanagements das Risiko von Wechselwirkungen reduzieren, um eine höhere Therapietreue und somit bessere Genesungschancen zu erreichen. Die 6.000 österreichischen Apothekerinnen und Apotheker sind aufgrund ihres Pharmaziestudiums und ihrer täglichen Praxis anerkannte Experten für Arzneimittel, die kompetent beraten und dadurch die Arzneimitteltherapie optimieren.
Pharmakovigilanz – Neben- und Wechselwirkungen am Radar
Neben- und Wechselwirkungen sind ein weiterer Aspekt von Arzneimittelsicherheit, mit dem sich die Pharmakovigilanz befasst. Ein Medikament sollte jene Wirkung haben, für die es vorgesehen ist. Gleichzeitig müssen unerwünschte Wirkungen möglichst ausgeschlossen werden, sodass bei korrekter, ärztlich verordneter Einnahme die Gesundheit des Patienten wiederhergestellt bzw. erhalten wird und er/sie keinen Schaden nimmt. „Die Mithilfe aller Beteiligten – Ärzte, Apotheker wie Patienten – bei der Meldung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen müsste weiter verstärkt werden, um einen weiteren Schritt zu noch höherer Arzneimittelsicherheit zu setzen“, pflichtet Wellan der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bei, die vor kurzem Sorge über die sinkende Rate der Meldung von Arzneimittelnebenwirkungen beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) geäußert hat.
Pharmakogenetik – Medikation individuell abgestimmt
Neue Ansätze, wie Arzneimittelsicherheit weiter erhöht werden kann, beginnen die österreichischen Apothekerinnen und Apotheker bereits jetzt umzusetzen. Da jeder Mensch genetisch bedingt Arzneimittel anders verstoffwechselt, unterscheidet sich auch die Wirkung einer Arznei von Individuum zu Individuum. Ein Gentest zur Ermittlung des persönlichen „pharmakogenetischen Profiles“, der in ausgewählten Apotheken erhältlich ist, eröffnet der personalisierten Medizin neue Möglichkeiten, sodass veranlagungsbedingt unerwünschte Arzneimittelwirkungen ausgeschlossen werden können.
Auf der sicheren Seite – Medikamente aus der Apotheke
Zusätzlichen Schutz vor gefälschten Arzneimitteln in der legalen Lieferkette bringt auch die europaweite Umsetzung der Arzneimittel-Fälschungsschutzrichtlinie. Denn ab 9. Februar 2019 dürfen nur mehr Arzneimittelpackungen mit bestimmten Sicherheitsmerkmalen abgegeben werden.
Apotheken auf einen Blick „Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker“ – in Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau. Insgesamt beraten rund 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.380 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Apotheker sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und kommen dem umfassenden Angebot der Österreichischen Apothekerkammer gerne und zahlreich nach. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.
(Ende)
Aussender: Österreichische Apothekerkammer Ansprechpartner: Mag. Silvia Pickner Tel.: +43 1 40414-601 E-Mail: silvia.pickner@apothekerkammer.at Website: www.apothekerkammer.at