Warum Anleger nicht nur auf die großen Aktienindizes schauen sollten

Frankfurt am Main (pts020/12.12.2017/11:30) – Berichten die Medien über die Aktienmärkte, dann ist fast nur von Dax, Dow Jones und Co. die Rede. Es kann also kaum verwundern, dass auch für die meisten Anleger die großen Aktienindizes längst zum „Heiligen Gral“ geworden sind. Das zeigt sich auch an den Zuflüssen in die entsprechenden Investmentfonds. „Dabei vernachlässigen viele Investoren aber, dass manche dieser Börsenbarometer ihre Eigenheiten und Schwächen aufweisen“, erläutert Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Stattdessen sollten sich Anleger auch abseits der Benchmark-Indizes nach indexorientierten Anlagemöglichkeiten umsehen. Das kann helfen, ein Portfolio besser zu diversifizieren und zusätzliche Erträge zu generieren.“ Ganz einfach ist das freilich nicht, weil dieses Small- und MidCap-Segment oft weniger transparent ist. Hilfreich kann es für Anleger deshalb sein, sich externe Unterstützung zu holen. Zum Beispiel bei den vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals, die den Nebenwertebereich mittels indexorientierter Komponenten abbilden können.

Exchange Traded Funds und andere passiv gemanagte Investmentfonds sind nach wie vor en vogue. Zwischen Januar und September dieses Jahres flossen ihnen nach Angaben des ETF-Anbieters Lyxor rund 71,2 Milliarden Euro weltweit zu – damit dürfte 2017 ein neues Rekordjahr für die Indextracker werden. In aller Regel konzentrieren sich die Zuflüsse allerdings auf die großen Aktienindizes wie den S&P 500, den MSCI World, den Dow Jones oder den Dax. „Grundsätzlich ist es richtig, ETFs und andere passiv verwaltete Anlageinstrumente für die Geldanlage zu nutzen“, sagt Prof. Tilmes. „Schließlich sind sie kostengünstig und flexibel handelbar. Dennoch bin ich mir unsicher, ob sich jeder Anleger sorgfältig mit den Inhalten der betreffenden Anlageformen vertraut gemacht hat.“

Indizes mit Konstruktionsmängeln und Konzentrationsrisiken

Ein Beispiel ist der altehrwürdige Dow Jones Industrial. Anders als bei anderen Börsenbarometern erfolgt bei dem US-Index die Gewichtung der Einzeltitel nach dem absoluten Kurs der Titel. Das heißt, eine Aktie, deren Kurs bei 100 Dollar steht, wird höher gewichtet, als ein Wert, der bei 50 Dollar notiert. Auch erfolgt die Aufnahme in den Dow Jones nicht nach festen Regeln. Wer in den Index aufgenommen wird, darüber entscheiden die Herausgeber des Wall Street Journal.

Das bedeutet: Es sind nicht immer alle bedeutenden Unternehmen in dem 30 Werte umfassenden Börsenbarometer enthalten. Derzeit zum Beispiel fehlen Konzerne wie Google (Alphabet), Berkshire Hathaway oder Facebook. Damit ist fraglich, ob der Index seine Aufgabe, nämlich ein Abbild bedeutender Unternehmen der amerikanischen Wirtschaft zu sein, erfüllt. Doch sind Konstruktionsmängel nicht das einzige, auf was Anleger achten sollten.

„Es gibt Indizes, die aus sehr wenigen Titeln bestehen und bei denen einzelne Werte die Indexentwicklung entsprechend stark beeinflussen“, erklärt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. „Andere Indizes wiederum weisen ein starkes Übergewicht in einzelnen Branchen auf.“ So ist der russische Aktienindex RTX stark vom Energiesektor abhängig, während der EuroStoxx 50 zu mehr als einem Fünftel aus Finanzwerten besteht. „Damit holen sich Anleger unter Umständen Konzentrationsrisiken ins Portfolio, die sie gar nicht haben wollen.“

Ein globales Weltportfolio ist bestmöglich diversifiziert

„Anleger sollten sich deshalb nicht auf einzelne Indizes fokussieren, sondern ein globales Weltportfolio aufbauen, welches beispielsweise zu gleichen Teilen aus großen, mittleren und kleinen Werten besteht. Auf diese Art und Weise können bis zu 12.000 Aktiengesellschaften zu niedrigen Kosten in dem Depot des Anlegers abgebildet werden. Aufgrund der sehr breiten Streuung sinkt auch der Aufwand für die Pflege und Betreuung des Wertpapierbestandes, was zu weiteren signifikanten Vorteilen auf der Kostenseite führt. Der FPSB-Vorstand rät zudem von Spekulationen in Einzelwerten ab. Anleger sollten seiner Meinung folgend nicht versuchen, mit Hilfe von riskanten Manövern einen breiten Markt schlagen zu wollen. Im Gegenteil: Wenn es dem Anleger regelmäßig gelingt, auf der Basis indexorientierter Kapitalanlagen das Marktergebnis zu erzielen, liegt er automatisch immer im oberen Drittel aller Anlageresultate.

Für den Aufbau und die Pflege eines Weltportfolios ist es wichtig, sich Unterstützung von unabhängig agierenden Professionals zu holen. Weiterhelfen können zum Beispiel CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®). Sie genießen in Deutschland die anerkannt beste Ausbildung und sind zu laufender Weiterbildung verpflichtet. Sie sind in der Lage, ihre Kunden fundiert darin zu beraten, welchen Risiken sich der Kunde aussetzen sollte und welche Anlagekomponenten für die Umsetzung der Anlageplanung geeignet sind.

Über den FPSB Deutschland e.V. Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 170.000 CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. Nach dem Zusammenschluss mit der European Financial Planning Association Deutschland (EFPA Deutschland) e. V. halten hierzulande rund 2.000 Professionals 3.556 Zertifikate als CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger), European Financial Advisor (EFA) und Certified Foundation and Estate Planner (CFEP).

Die CFP®-Zertifikatsträger zählen in Deutschland mit ihrem umfassenden und ständig aktualisierten Fachwissen zur Elite in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie sind im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt. Knapp 20 Prozent der CFP®- und CFEP®-Zertifikatsträger sind weiblichen Geschlechts. Rund 60 Prozent der Zertifikatsträger sind als Finanz- und Nachlassplaner bei Banken tätig, die restlichen 40 Prozent sind freie Berater.

Der FPSB steht weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung. Erklärtes Ziel ist die Etablierung und Sicherstellung der Beratungsqualität auf hohem Niveau mittels national und international anerkannter Zertifizierungsstandards zum Nutzen der Verbraucher. Diese Standards werden durch die Akkreditierung von Qualifizierungsprogrammen sowie durch die Lizenzierung von Finanzberatern, die die akkreditierten Weiterbildungsprogramme und entsprechende Prüfungen erfolgreich absolviert haben, sichergestellt. Außerdem bietet der FPSB Deutschland den European Financial Advisor (EFA) als europaweit normierte Zertifizierung neben dem weltweit anerkannten CFP®-Zertifikat an.

Darüber hinaus hat der FPSB Deutschland als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus 1.493 Personen nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de

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