„Die Digitalisierung zwingt uns, analog besser zu werden“

Wien (pts023/28.09.2018/13:10) – In der Schule des Sprechens trainiert Tatjana Lackner seit 25 Jahren Führungskräfte, Politiker, Moderatoren und Karriereorientierte. Ihre fünf Bücher sind Standardwerke an Universitäten und Prüfungsunterlagen. In ihrem neuen Werk „Business-Rhetorik to go: Sprechen 4.0“, das soeben im Verlag von Austrian Standards erschienen ist, widmet sich die Autorin einem innovativen und jungen Thema: der Sprache der Zukunft. In 33 Kurz-Essays zeigt Lackner an zahlreichen Beispielen, wie sich die Kommunikation durch die Digitalisierung verändert hat und worauf es in Zukunft ankommen wird.

Seit 2004 gibt es Facebook, seit 2010 ist das Smartphone ständiger Begleiter. Vor Jahren hat der Mensch Computern reden beigebracht. Die nächste Generation hingegen lernt ihre ersten Worte bereits vom Computer. „Die Digitalisierung zwingt uns, analog besser zu werden“, sagt Lackner. „Siri“ oder „Alexa“ reden bereits – ohne Grammatik- & Fallfehler. Gute Redner verdienen mehr Geld, weil ihnen mehr zugetraut wird. Selfmarketing, verbales Charisma und Schlagfertigkeit sind nur einige Themen in ihrem Buch. Um den Wunschjob zu bekommen oder mit der innovativen Geschäftsidee beim Pitch zu überzeugen, helfen moderne Kommunikationstools. „Den Irrglauben, sprechen zu lernen sei nur etwas für Berufssprecher und Moderatoren, dürfen sich manche Branchen in Zukunft nicht mehr leisten“, warnt Kommunikationsexpertin Tatjana Lackner.

Kommunikation zwischen den Generationen

Die „Digital Natives“ sind erfolgreich im Arbeitsleben angekommen und die nächste Generation, die „iGen“, steht bereits in den Startlöchern. Sie sind mit der digitalen Kommunikation und dem Smartphone aufgewachsen. Lackner zeigt auf, wodurch der Generation-Gap auch sprachlich hörbar wird. Die „Baby Boomer“ haben schließlich noch anders geredet als die Generation X oder Y. Die „iGen“ sind sprachlich wiederum völlig anders sozialisiert als die „Baby Boomer“. Im Buch erfahren Leserinnen und Leser, wie sich eine eigene Sprache mit Emojis und Akronymen etabliert hat – samt zunehmendem Verzicht auf Verben. Knappe Ansagen und die richtigen „Keywords“ sind auch die Sprache der digitalen Assistenten.

Gefahren für unsere Demokratie: Die Brüskierer kommen!

„Wir sprechen mit Alexa nicht, weil uns interessiert, wie es ihr geht, sondern um etwas zu bekommen. Die Gefahr ist, dass sich diese Form der Kommunikation ins menschliche Miteinander einschleicht“, erklärt Tatjana Lackner die Kehrseite. Zudem würden wir uns zunehmend daran gewöhnen, dass unsere digitalen Helfer prompt und zuverlässig reagieren – ohne Gegenrede und kritische Bedenken. Mehr noch als durch die „Filterblasen“ wird die Kommunikation mit digitalen Sprachassistenten einseitiger, und Informationen werden zunehmend personalisiert vorgefiltert. „Dadurch verlernen wir, den konfrontativen Diskurs zu führen“, warnt die Kommunikationsexpertin. Reale Gespräche verlaufen völlig anders: „Jemand sagt etwas, ein anderer ergänzt den Diskurs um seinen Betrachtungswinkel, und das Gespräch nimmt eine neue Wendung.“ Wie Lackner in ihrem Buch darstellt, hat die Logik der sozialen Medien dazu geführt, dass Brüskierer und Angstrhetoriker gerade Hochkonjunktur haben.

Die „Killerphrasen“ werden mit maximaler Aufmerksamkeit belohnt, während auf der anderen Seite immer mehr Menschen ihre persönliche Überzeugung lieber unter Verschluss halten, um keinen Shitstorm zu riskieren, konstatiert die Kommunikations-Profilerin. Um richtig auf Killerphrasen zu reagieren, rät Lackner dazu, die Botschaft hinter der Aussage herauszuschälen: „Schlagfertigkeit gelingt, wenn man den Kern der Aussage hinterfragt und den anderen dazu zwingt, konkret zu werden.“

Chancen: „Die Digitalisierung zwingt uns, anlog besser zu werden“

Der Mensch vermag in persönlichen Gesprächen Atmosphäre zu schaffen und emotional zu berühren, Maschinen können das nicht, lautet das optimistische Resümee des Buches. „Sich in den anderen hineinzuversetzen, Stimmungen herzustellen und den Subtext einer Botschaft zu erkennen, macht die menschliche Kommunikation einzigartig“, so Lackner. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, gelte es, die Kulturtechnik „Sprechen“ verstärkt zu trainieren und als Fähigkeit zu nutzen!

Über die Autorin Tatjana Lackner ist durch ihre wirkungsvollen Coachings Top-Trainerin deutschsprachiger Radio- und Fernsehmoderatoren, vieler Führungskräfte, Manager, Politiker und erfolgreicher Unternehmen im In- und Ausland. Blitzschnell erkennt Lackner die potenziellen Lernfelder ihrer Kunden. Die Schule des Sprechens ist heute eine Institution. 2014 wurde Tatjana Lackner vom Magazin TRAINING als „Trainerin des Jahres“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgezeichnet. Das neue Buch von Tatjana Lackner, „Business-Rhetorik to go – Sprechen 4.0“ – soeben als Buch und E-Book bei Austrian Standards plus erschienen – fasst die wichtigsten Faktoren und Trends für die Kommunikation im Zeitalter der Digitalisierung zusammen, inklusive wertvoller Coaching-Tipps am Ende jedes Kapitel.

Bibliografie: Tatjana Lackner: „Business-Rhetorik to go – Sprechen 4.0“ Verlag Austrian Standards plus, Wien, 2018 Versandkostenfrei erhältlich im Webshop von Austrian Standards Buch: ISBN 978-3-85402-363-0 / Preis: EUR 22,63 E-Book: ISBN 978-3-85402-364-7 / Preis: EUR 18,32 Preise zzgl. USt. Weblink: http://bit.ly/sprechen40

(Ende)

Aussender: Austrian Standards International – Standardisierung und Innovation Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at