Oö. Volksblatt: „Herausforderungen“ (von Markus EBERT)

Linz (OTS) – Auf Synonyme ist auch nicht immer Verlass, in der Politik schon gar nicht. In der Hofburg sitzt erstmals kein Schwarzer oder Roter, sondern ein von den Grünen nominierter Bundespräsident. Das vermeintlich „rote Braunau“ hat seit geraumer Zeit einen ÖVP-Bürgermeister. Das „rote Wels“ wird seit 2015 von einem FPÖ-Stadtchef regiert. Im „Heiligen Land Tirol“ wiederum regiert in der Landeshauptstadt seit fast einem Jahr ein grüner Bürgermeister. Und das „rote Salzburg“ hat nicht nur seit Herbst 2017 einen ÖVP-Bürgermeister — erst den zweiten gewählten seit 1945 —, sondern ist auch im Gemeinderat umgedreht worden. Mit anderen Worten: Parteipolitische Hegemonialansprüche mögen der Polit-Folklore genüge tun, an der politischen Realität indes gehen sie vorbei. Tatsächlich sind die Wählerinnen und Wähler mobiler denn je, das Angebot an Kandidaten spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, und gepunktet wird mit klaren Botschaften. Der politische Wettbewerb ist, zumal in Zeiten sich völlig verändernder Kommunikationsformen, jedes Mal aufs Neue spannend. Wobei eine Herausforderung immer größer wird — nämlich die Wähler überhaupt zu den Urnen zu bringen.

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