Toolchain: Einer, um uns alle zu knechten?

Mödling (pts029/08.08.2019/14:30) – Atlassian Jira & Confluence sind aus der Branche nicht mehr wegzudenken. Dabei sind die Anwendungsgebiete teils wirklich überraschend: Von der Grundidee, Issues (oder wer es in Deutsch nutzt: Vorgänge) zu verwalten, ist man dabei meistens bereits meilenweit entfernt. Durch die (äußerst) komplexe und (überbordend) umfangreiche Möglichkeit, ein Jira-Projekt anzupassen, ist es de fac­to möglich, alles in einem Jira-Projekt abzubilden. Da findet man neben den (mittlerweile) Standard-Einsatzgebieten, wie dem Management kompletter agiler Projekte, oder der Verwaltung einfacher To-do-Listen, auch etwas kuriosere Konfigurationen, wie die Abbildung des Jahresabschlusses der Finanzabteilung oder die Sammlung und Auswertung von Unternehmens-Gamifications.

„Im Software Testing stellt man sich immer wieder die Frage: wollen wir uns und unsere Arbeitsweise an ein Tool anpassen oder soll sich die Toolchain an unsere Anforderungen anpassen? Bei dieser Fragestellung werden fast alle mit ’natürlich muss sich die Toolchain anpassen‘ antworten, aber wieso tut sie das im Regelfall dann doch nicht? Atlassian hat das schon ganz geschickt gemacht: der Einstieg in die Produkte ist schnell, einfach und günstig. Und ehe man sich versieht, will man sie nicht mehr hergeben. Dann beginnt man mit AddOns und Customisierungen, die wachsenden Anforderungen doch noch irgendwie ins Jira hineinzubekommen, und letztendlich ist man genau dort: wir passen uns an das Tool an und nicht mehr umgekehrt“, so Klemens Loschy, Spezialist für IT-Analyse, Software Test und Projektmanagement.

Als IT-Dienstleister oder technischer Consultant lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen der Kunden und die Frage: passt das aktuell eingesetzte Tool noch ins Zielbild, welche Gaps, Probleme oder Workarounds werden nötig sein und wie verhält sich das zu einem Umstieg auf ein oder mehrere neue Tools?

Zumeist bleibt man bei der vorhandenen Toollandschaft, das ist dann oft Atlassian, nicht zuletzt, weil ein Umstieg von Tool X auf Tool Y oft sehr herausfordernd ist. (Gleichermaßen führt ein solches Vorhaben aber auch fast immer zu sehr spannenden Projekten!). Außerdem: „die können ja eh alles…“ – mehr oder weniger.

Durch das Tester-Auge betrachtet kann Jira in Wahrheit gar nicht so viel. Klar, man kann Jira schon so herrichten, dass alle testrelevanten Artefakte und Informationen persistiert und analysiert werden können, nur das führt entweder zu 1) erheblichen Abstrichen bei der Benutzbarkeit, Intuivität und auch in punc­to Funktionsumfang oder 2) zu kostenpflichtigen AddOns (Zephyr und XRay seien hier genannt) und nicht ganz so hohen Abstrichen der Punkte unter 1).

Wie man es dreht und wendet, Jira ist aus Test- und Testmanagement-Sicht sicher nicht das Tool ganz oben auf der Liste der potentiellen Kandidaten (nicht, dass die Liste so lang wäre…). Die Ursache ist auch einfach zu nennen: Jira ist und bleibt ein Ticketing Tool! Testen und Testmanagement bedingt eben mehr als das: unter anderem sollen parametrisierbare Komponenten zu Testfällen verknüpft werden, Anforderungen abgedeckt, Testfälle zu TestSets gruppiert, Testsessions geplant, durchgeführt und dokumentiert, Abweichungen erfasst und der aktuelle Qualitätszustand über alle Teststufen jederzeit einfach dargestellt werden können. Und auch wenn einiges davon durch die beiden genannten AddOns möglich ist, es fühlt sich trotzdem nicht gut an.

Keine Frage, die Produkte von Atlassian bieten viele wichtige Funktionen. Dennoch sind sie nicht immer die beste Lösung. Man sollte sich nicht scheuen, sich auf die Suche nach Tools zu begeben, die umfassender die vorhandenen Anforderungen abdecken, die wirklich die Lösung der gegebenen Aufgabenstellung implementieren und nicht bloß „auch“ können. Es lohnt sich, über den Tellerrand zu blicken und anderen Tools eine faire Chance zu geben. Sehr viele (Test & Testmanagement) Tools, wenn nicht fast alle, sprechen „Atlassisch“ und lassen sich ohne weiteres in Jira und Confluence nahtlos integrieren.

In dem Sinne: Es ist die Toolchain, die sich den Bedürfnissen anpassen soll – und nicht (mehr) umgekehrt!

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