Wer war Josef Strauss?

Krems (pts010/20.07.2020/09:00) – „Der Pepi ist der Begabtere von uns beiden, ich bin bloß populärer“, soll Johann Strauss über seinen Bruder Josef einmal gesagt haben. Und tatsächlich: In der breiten Bevölkerung ist der jüngere Bruder des bekannten Walzerkomponisten weitgehend unbekannt. Dabei übernahm der gelernte Ingenieur wegen des zunehmend schlechten Gesundheitszustandes seines berühmten Bruders die Leitung der Strauss-Kapelle und führte diese auf zahlreiche Tourneen, unter anderem nach Russland. Josef Strauss war zudem selbst ein talentierter Komponist.

Am 22. Juli dieses Jahres jährt sich der Todestag von Josef Strauss zum 150. Mal. Das Zentrum für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität Krems widmet dem Komponisten im Jahr 2020 ein breit angelegtes Forschungsprojekt, das von der Kultur- und Wissenschaftsabteilung des Landes NÖ gefördert wird. Geplant sind unter anderem die Neuedition einiger seiner Werke, die Herausgabe eines Sammelbandes mit aktuellen Forschungsergebnissen, die Aufführung der edierten Werke im Wiener Musikverein und die Organisation eines Symposions.

100. Geburtstag des Sammlers Franz Mailer – Sammlung Mailer / Strauss Archiv

Wussten Sie, dass der österreichische Schriftsteller und Musikkritiker Franz Mailer (1920-2010), der heuer seinen 100. Geburtstag feiern würde, eine riesige Sammlung an Strauss-Musik und Dokumenten angelegt hat? Diese Sammlung wird heute vom Zentrum für Angewandte Musikforschung an der Donau-Universität Krems betreut. Der Anteil an Musikalien von Josef Strauss (1827-1870) macht dabei fast ein Drittel aus, da Mailer hier besonders intensiv gesammelt hat. So sind insgesamt etwa 1000 verschiedene Fassungen und Variationen der knapp 290 Werke von Josef Strauss in Krems vorhanden. Eine Aufarbeitung dieses Teilbestands wird inklusive weiterer aktueller Forschung zu Josef Strauss im Herbst 2020 in einem Sammelband unter dem Titel „Associationen“ im Verlag Hollitzer erscheinen.

„Die Sammlung Mailer bildet eine wichtige Säule in der Erforschung des Lebenswerkes von Josef Strauss und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der Wiener Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts. In Verbundenheit mit Franz Mailer und der Bedeutung seines Lebenswerkes haben die Wiener Philharmoniker den Erwerb des Bestandes seinerseits maßgeblich unterstützt. In Zusammenhang mit dem Neujahrskonzert greift das Orchester regelmäßig auf Quellenmaterial der Sammlung zurück, deren Benutzung durch die wissenschaftliche Aufarbeitung und Katalogisierung stark an Qualität gewinnt. Ein wichtiger Schritt in der Erforschung eines vielfach unbeachteten Genres, dem sich nicht zuletzt die Wiener Philharmonikern zutiefst verpflichtetet fühlen!“ (Dr. Andreas Lindner – Wiener Philharmoniker, Notenarchiv)

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Projekt „Josef Strauss 2020“ und zur Sammlung Mailer / Strauss Archiv an der Donau-Universität Krems: https://www.donau-uni.ac.at/strauss

Videotipp: Veröffentlichung einer Video-Serie mit interessanten Hintergrundinformationen zu Leben und Werk von Josef Strauss am 17., 22. und 27. Juli 2020 auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/mailer.strauss.archiv/

Videos für Journalist*innen auf Anfrage vorab erhältlich unter: eva.bauer@donau-uni.ac.at

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Aussender: Donau-Universität Krems Ansprechpartner: Eva-Maria Bauer, MA Tel.: +43 2732 893 2565 E-Mail: eva.bauer@donau-uni.ac.at Website: www.donau-uni.ac.at/strauss