Linz (pts021/20.06.2017/11:10) – „Wer mit „Blockchain“ nur „Bitcoin“ assoziiert, sieht nur die Spitze eines ständig anwachsenden Eisberges“, sagt Gerald Schatz. Als Geschäftsführer der Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) hat er einen Think Tank zum unaufhaltsamen Aufstieg der „Blockchain“ ins Leben gerufen. Nicht nur Geld, sondern auch Waren aller Art, Dienstleistungen, Versicherungen, Grundbücher, Dokumente oder Betriebsgeheimnisse können per Blockchain gehandelt oder missbrauchssicher archiviert werden. Da die Technologie nicht nur unaufhaltsam, sondern auch disruptiv sein dürfte, startet das LCM eine Expedition in die Zukunft der Blockchain. Technologieführer wie voestalpine, Greiner oder Engel sind schon dabei. Wenn sich noch weitere Unternehmen anschließen, erhöht das die Qualität der Erkenntnisse, betont Schatz. Ein Überblick über die Inhalte der Expedition ist auf http://www.lcm.at abrufbar. Der erste Etappenplan wird am 28. Juni am LCM vorgestellt.
„Wir wollen Entwicklungen wie die Blockchain antreiben, statt von ihnen getrieben zu werden. Deshalb haben wir dazu ein Open Foresight Projekt initiiert“, erklärt Gerald Schatz. Als Projekt- und gewissermaßen als Expeditionsleiter fungiert Bernhard Bergmair aus der Area Sensors & Communication beim LCM. Anders als Bergmairs Aufgabengebiet vermuten lassen würde, interessiert er sich nicht in erster Linie für die Technologie hinter Blockchain. Diese ist Open Source und wird von Programmierern weltweit weiterentwickelt.
„Viel faszinierender ist, welche Auswirkungen die Technologie auf ganz alltägliche Geschäftsprozesse haben könnte“, bietet Bergmair einen Ausblick: Bosch und der TÜV Rheinland entwickeln manipulationssichere Tachometer, Strom kann zwischen privaten Solaranlagen Betreibern und Endverbrauchern direkt gehandelt werden, transatlantischer Rohstoffhandel kann vollautomatisch, unbürokratisch und risikolos abgewickelt werden. „Möglich macht alle diese bisher hochkomplizierten – oder sogar undenkbaren – Transaktionen die Blockchain,“ betont Bergmair. Industrieunternehmen könnten damit Soft- und Hardware für exakt definierte Produktionsprozesse und ebenso fix definierte Zeiträume vermieten. Geheime Daten bleiben sicher, Produktpiraterie wird ausgeschlossen.
Vertrauen ist gut, Sicherheit ist besser
Vereinfacht dargestellt ist die Blockchain eine riesige Datenbank, die nicht auf einem einzigen Server liegt, sondern weltweit auf viele Einzelrechner verteilt ist. Da jeder Teilnehmer im Prinzip die gleichen Zugriffsrechte hat, sind Missbrauch und Manipulation praktisch ausgeschlossen. Genau das macht die Faszination der Blockchain aus. „So garantieren etwa „smart contracts“ eine bisher nicht gekannte Vertragstreue“, argumentiert Bergmair. Wenn diese digitalen Verträge nach einer erbrachten Leistung automatisch die Bezahlung auslösen, wenn sie – ebenso wie Versicherungspolizzen, Grundbücher, Zertifikate, und andere Dokumente – keinen Interpretationsspielraum für langwierige juristische Manöver lassen, spart das eine Armada an Banken, Notaren, Treuhändern und Rechtsanwälten.
„Vertrauen gilt zu recht als Grundprinzip erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen Firmen. Dank Blockchain kann man aber auch mit Unternehmen, die man noch gar nicht kennt, risikolos eine Geschäftsbeziehung aufbauen“, präzisiert Bergmair. Die vorstellbaren Anwendungsgebiete der Blockchain seien endlos, schreibt das deutsche Handelsblatt. Und bezieht sich dabei lediglich auf die Versicherungsbranche. In drei bis fünf Jahren werde die Blockchain den Durchbruch schaffen, sagen Experten. „Bis dahin wollen wir keine passiven Zuseher sein, sondern die entstehende Dynamik für uns und unsere Kunden nutzen“, sagt Bergmair. Mit dem Open-Foresight-Projekt hat LCM ein klares Signal gesetzt.
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