FH Salzburg: Neues „Zentrum für sichere Energieinformatik“

Salzburg (pts031/07.11.2017/14:45) – * IT-Sicherheit als Grundvoraussetzung für eine funktionierende Energiewende * E-Mobility und Internet der Dinge als neue Forschungsfelder * Musterbeispiel angewandter Forschung mit Unternehmenspartnern

Forschung made by FH Salzburg: Das neue „Zentrum für sichere Energieinformatik“ (ZSE) setzt als Nachfolgeorganisation des „Josef Ressel Zentrums für anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Security und Steuerung“ die erfolgreiche Arbeit fort. Aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen wird das Forschungsspektrum ausgeweitet.

Keine Integration von erneuerbaren Energiequellen und somit keine Energiewende ohne intelligente Kommunikations- und Steuermechanismen im Netz. Nur durch Digitalisierung, sprich der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), können verschiedenste Anwendungsfälle wie intelligentes Laden von E-Autos, Eigenverbrauchsoptimierung, variable und kundenfreundlichere Tarife oder die intelligente Steuerung des eigenen Wohnraums realisiert werden. Neben all diesen positiven Aspekten bringt die Digitalisierung der Energiesysteme auch einige Herausforderungen mit sich, vor allem im Bereich der IT-Sicherheit und der Privatsphäre der Kundinnen und Kunden.

Forschung für mehr IT-Sicherheit und Privatsphäre Dominik Engel, IT-Experte und Forscher an der FH Salzburg, leitet seit der Gründung im Jahr 2013 das Ressel-Zentrum bzw. jetzt das ZSE: „Der Einsatz von IKT bringt immer auch neue Angriffsmöglichkeiten für Hacker mit sich. Zukünftige Stromnetze müssen gegen solche Attacken von außen umfassend abgesichtert werden. Es gilt, persönliche Informationen der Kunden und deren Privatsphäre zu schützen.“ Genau hier setzt das Zentrum für sichere Energieinformatik an. Am ZSE wird an Schutzmechanismen geforscht; sowohl für die Privatsphäre, als auch gegen Angriffe von außen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die notwendige Funktionalitäten, um z.B. erneuerbare Energiequellen zu integrieren, nicht beeinträchtigt werden“, so Engel weiter.

Gemeinsam mit der Salzburg Research Forschungsgesellschaft und den Unternehmenspartnern arbeiten im ZSE 17 ForscherInnen an der Digitalisierung zukünftiger Energiesysteme und ihrer Absicherung gegen externe Angreifer und Datenmissbrauch.

ZSE: International gefragt, Expertenstatus in Europa Erster Erfolg dabei war die vom ZSE entwickelte Toolbox für SGAM (Smart Grids Architektur Modell). Vereinfacht gesagt: was für den Häuslbauer das CAD-Programm ist, erledigt in der digitalisierten Energiewirtschaft nicht mehr Papier und Bleistift, sondern eben die SGAM-Toolbox. Diese Entwicklung aus Salzburg ist bereits international im Einsatz, von mitteleuropäischen Stromnetzbetreibern bis nach Kanada. Die SGAM-Toolbox ist auch ein Grund für zahlreiche Publikationen in führenden Scientific Journals – diese Publikationen sind die harte Währung der ForscherInnen. Die Vorreiterrolle der FH Salzburg in diesem Thema wird weiters dadurch sichtbar, dass der Zentrumsleiter, Dominik Engel, Mitglied der „Taskforce Privacy“ der EU-Arbeitsgruppe Smart Grids in Brüssel ist.

Neue Forschungsfelder im ZSE Aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen will das ZSE zukünftig seine Forschungsarbeiten auf andere Themenfelder erweitern: Elektromobilität, Smart Home/Internet der Dinge und Blockchain-Technologien sind zukünftige Forschungsfelder, wieder in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie.

Musterbeispiel angewandter Forschung mit Unternehmenspartnern Drei Leitbetriebe waren von Anfang an am Forschungszentrum der FH Salzburg beteiligt: Der Energieversorger Salzburg AG bzw. deren Tochterfirma Salzburg Netz GmbH , die Salzburg Wohnbau GmbH sowie die Siemens AG . Durch die erfolgreiche Pilotphase, den regen Austausch und die jeweiligen Expertisen konnten alle Beteiligten wichtige Fortschritte für die weitere Anwendbarkeit in den jeweiligen Firmen erzielen.

Walter Tenschert, GF der Salzburg Netz GmbH: „Digitalisierung, Dekarboniserung und Dezentralisierung treiben die Energiewende an und lassen Strom schon heute zur wichtigsten Energieform aufsteigen. Damit werden Energieversorger und Netzbetreiber in Zukunft noch stärker zur zentralen Drehscheibe. Als Motor der Energiezukunft ist es unsere regionale Verantwortung in Forschung zu investieren um rechtzeitig die Weichen für die Herausforderungen zu stellen. In der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Salzburg AG, deren Tochter Salzburg Netz GmbH und der FH Salzburg haben wir uns schon vor vielen Jahren mit zentralen Zukunftsthemen, wie der intelligenten Nutzung und Verteilung von elektrischer Energie, befasst. Heute gilt die gemeinsame Modellregion Köstendorf national und international als Leuchtturmprojekt der heimischen E-Wirtschaft. Wir freuen uns, diese erfolgreiche Zusammenarbeit gemeinsam weiterzuentwickeln und dabei den Schwerpunkt auf sichere Energieinformatik zu setzen, denn das sichere Managen von Daten ist ein Kernthema für das Gelingen der Energiewende.“

Roland Wernik, GF Salzburg Wohnbau: „Die Energiewende bringt viele Chancen für uns, und unsere Kunden verlangen nach innovativen Energie- und Mobilitätskonzepten. Wir als Salzburg Wohnbau beschäftigen uns deshalb intensiv mit zukünftigen Entwicklungen und Modellen. Die Akzeptanz und das Gelingen hängt jedoch ganz klar vom Sicherheitsgefühl der Konsumenten ab. Daher ist die Forschungsarbeit – als Grundlage für unser weiteres operatives Handeln – einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.“

Salzburg, das Silicon Valley für smarte Themen Wolfgang Schneider, Siemens-Salzburg-Chef: „Smart Grids, Smart Buildings und Smart Cities sind für uns bei Siemens zukunftsträchtige Geschäftsfelder. Im Rahmen unseres Forschungsprojektes ‚Smart Grids Modellregion Salzburg‘ haben wir mit dem Josef Ressel Zentrum beste Erfahrungen bei Privacy- und Security-Forschungsthemen gemacht. Gegipfelt hat das in einer Kooperation mit unserer Corporate-Technology-Forschungstruppe im Münchner Headquarter, auf die ich sehr stolz bin. Das zukünftige ZSE, die Salzburg AG als innovativer Energieversorger, die Salzburg Wohnbau als meines Wissens einzige Wohnbaugenossenschaft mit F&E-Abteilung, die FH Salzburg mit ihren Studiengängen ‚Smart Building‘ und ‚Smart Cities‘ und wir bei Siemens stellen für mich hier in Salzburg eine Art ‚Silicon Valley für smarte Themen‘ dar, das sich europaweit schon jetzt eine enorme Sichtbarkeit erarbeitet hat.“

Die FH Salzburg – praxisnah, forschungsstark und chancenreich – bietet ihren 2.700 Studierenden in den Disziplinen Ingenieurwissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Design, Medien & Kunst sowie Gesundheitswissenschaften beste akademische Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Mit dem Fokus auf Innovation in Forschung und Lehre sowie der internationalen Orientierung wird die FH Salzburg zur Initiatorin zukunftsfähiger Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft; insbesondere in den dynamischen Themenfeldern Technik, Gesundheit und Medien. Mehr auf http://www.fh-salzburg.ac.at

Weitere Fragen? FH Salzburg – Sigi Kämmerer, Tel. 0676/847795502; oder Nina Bacher, Tel. 0676/847795503; Mail: medien@fh-salzburg.ac.at

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